Ich habe sehr lange überlegt, ob ich einen Blog betreiben sollte. Eigentlich viele Jahre lang. Denn der Versuch, eine eigene Internetseite mit nachhaltigem Leben zu füllen, wurde von mir seit überwältigenden 21(!) Jahren (seit 2003) bereits mehrfach begonnen – und dann ebenso mehrfach nach kurzer Zeit wieder eingestellt.
Heute ist mir klar, woran es mangelte: Es gab keinen Antrieb – nicht von innen und nicht von außen. Und selbst wenn der Antrieb von außen in Form von Bestätigung durch Likes, Klickzahlen oder Beifall jeglicher Art vorhanden gewesen wäre, wären diese Projekte letztendlich mit großer Sicherheit gescheitert. Es mangelte schlicht an der Bewegung von innen. Ich hatte mir diese vielen Male nie die folgenden Fragen gestellt:
- Warum tue ich etwas?
- Worin sehe ich einen Sinn?
- Welchen Beitrag will ich aus mir heraus leisten, der gesehen werden darf (nicht muss!)?
- Was bewegt mich wirklich und ist es wert, geteilt zu werden?
Bei meinen musikalischen Projekten gelang das bisher immer sehr gut. Da kannte ich mein Profil, wusste was ich wollte und habe einfach gemacht. Aber andere Themen im privaten Rahmen verschwammen oft zur Unkenntlichkeit, da sie nicht wahrgenommen wurden – weder durch mich selbst, noch durch andere. Oder sie wurden von außen wahrgenommen, nicht aber positiv gewertet und waren somit für mich ebenfalls wertlos. Diesen Blick weg von außen nach innen zu richten, die Motivation aus der eigenen schöpferischen Kraft zu nehmen und einfach das zu tun, was das Herz möchte, gelingt mir erst seit Kurzem, wenn ich es anhand der Anzahl der davor vergangenen Lebensjahre und Blog-Versuche berechne.
Was ist nun anders? Ich habe mein Handeln, was ich im Privaten aus meinen inneren Themen, Ängsten, Nöten und Gedanken formen musste, umgewandelt in das, was ich von Herzen preisgeben will. Und das ist die zukünftige Verschmelzung von Privat und Beruf, was für mich immer mehr die Form einer wahren Berufung annimmt. Und ich habe hier einen Raum in diesem Blog, meine Gedanken zu teilen. Nicht, damit sie gelesen werden, sondern hauptsächlich, damit sie geschrieben sind.
Somit werde ich hier zukünftig Einblicke in meine Gedanken, Tätigkeiten, Themen, Publikationen und Ideen geben, die mich und somit automatisch auch mein berufliches Handeln antreiben. Denn der Plan, zukünftig nicht mehr privat von beruflich trennen zu müssen, ist fest eingemeißelt in die derzeit sicher noch wackelig gestalteten Trittplatten meiner Zukunft. Dennoch fühlt es sich gut an, am Ende die Bereiche fest miteinander verschmelzen zu sehen.
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern mit diesem Blog-Beitrag als Start in meine Profil-Werdung (also Berufung) den Mut, sich ebenfalls zu zeigen. Sich selbst zu erkunden und Kund zu tun. Auf allen Kanälen inklusive des echten Lebens und nicht „nur“ der Arbeit. Und ich freue mich über einen Austausch über alle vergangenen und noch folgenden Themen durch Kommentare auf Beiträge und E-Mails. Ich beantworte alles, so meine Prämisse!
PS: Ich habe bereits damit begonnen, werde aber auch noch weiter rückwirkend an dieser Stelle nach und nach meine bisher geposteten Beiträge meiner social-media-Kanäle einstellen, um auch die Menschen an Bord zu holen, die dem Internet-Mainstream nicht zu folgen vermögen. Wobei ich mit instagram, facebook und LinkedIn als soziale Plattformen ja selbst schon ziemlich oldschool unterwegs bin… 😊 Das schöne: Es herrscht hier keine Zeichenbegrenzung wie z.B. bei instagram, denn diese hätte ich mit diesem Beitrag bereits längst überschritten.
Photo by Ylanite Koppens on StockSnap